Zitationsprogramme
für wissenschaftliche Arbeiten

Die wichtigsten Zitationsprogramme vorgestellt
Redaktion | 27.05.2020 | Lesedauer 6 min

Welche Zitationsprogramme für wissenschaftliche Arbeiten gibt es?

Mittlerweile gibt es unzählige Zitierprogramme, die das wissenschaftliche Arbeiten erleichtern und dabei sowohl bei der Schreiborganisation selbst als auch beim richtigen Zitieren von Quellen unterstützen sollen. Wir wollen Ihnen im Folgenden einige der gängigsten Lösungen vorstellen, um einen Überblick darüber zu geben, welches Zitierprogramm jeweils welchen Zweck erfüllt. Neben Zitierprogrammen bietet auch unser Zitatgenerator eine deutliche Erleichterung der Arbeit an, der Sie bei Zitierstilen wie APA, Chicago, Harvard und IEEE 2006 unterstützt und Ihnen dabei hilft, Unterschiede in den Zitierstilen kennenzulernen. Der Zitatgenerator stellt dabei ein komfortables und einfach zu bedienendes Tool dar, das automatisiert die jeweils zum Zitationsstil passende Referenzierung auswirft und Ihnen deutlich Arbeit und Nerven spart, wenn es um das korrekte Zitieren von Quellen geht.

Citavi

Citavi: der Allrounder unter den Zitationsprogrammen

Citavi verspricht, alle Ihre Arbeitsprozesse zu unterstützen, und bietet Ihnen dabei eine Recherchefunktion, die direkt mit wissenschaftlichen Datenbanken wie z. B. EBSCO, Elsevier oder Thomson Reuters verbunden ist. Damit bietet Ihnen Citavi den weltgrössten Onlinekatalog über WorldCat an sowie Kataloge von National-, Universitäts- und Institutsbibliotheken, aber auch Angebote aus Buchhandlungskatalogen wie Amazon. Über die bibliografischen Daten wird eine automatische Erfassung garantiert, wie z. B. über die ISBN oder DOI, über einen Barcode-Scanner (für Printmedien), aber auch über Picker, die Daten aus Onlinemedien oder PDFs direkt erkennen und daraus Inhalte ziehen. Bei der Verarbeitung der Referenzen hilft Citavi dann dabei, alles für den späteren Gebrauch abzuspeichern, und bietet Ihnen die Möglichkeit, eigene Kommentare in Form von Notizen zu hinterlassen. Per Zeilenscanner können Inhalte aus Printmedien erfasst werden und auch die Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten ist über das Programm möglich, da Projekte beispielsweise auch über eine Aufgabenplanung oder über ein kollaboratives Arbeiten im Team angegangen werden können. Citavi bietet Ihnen dabei über 7.500 verschiedene Zitierstile an, in denen die Referenzen am Ende ausgeworfen werden können, sowie eine Schnittstelle zu Word.

EndNote

EndNote: der Nerd unter den Zitierprogrammen

EndNote wird vor allem in den Naturwissenschaften und im medizinischen Bereich vermehrt genutzt, ist dabei jedoch deutlich komplexer aufgebaut als der Allrounder Citavi. Von Thomson Reuters hergestellt, verwaltet das Zitierprogramm Volltexte z. B. im PDF-Format, die über das „Cite while you write“-Add-on eine automatisierte Quellenangabe im Text ermöglichen. Die in der Datenbank enthaltenen PDFs können von Ihnen nach Schlagwörtern sortiert oder mit Notizen zur weiteren Bearbeitung und als Gedankenstütze versehen werden. Sie können dabei zwischen der Verwendung im Browser oder der Desktopvariante wechseln, müssen jedoch mit einer vergleichsweise hohen Einarbeitungszeit rechnen, da die Funktionen wenig intuitiv aufgebaut sind.

Mendeley

Mendeley: der schrullige Bibliothekar unter den Zitierprogrammen

Mendeley setzt den Fokus seines Funktionsumfanges klar auf das saubere Anlegen und Verwalten von Bibliotheken. Dokumente, die Sie in das Programm einpflegen, können hier nicht nur nach Schlagwörtern, sondern auch nach jeweiligen Kategorien in Ordner einsortiert werden (problemlos ist auch die Eingliederung in mehrere Kategorien zugleich möglich). Das Programm ähnelt damit stark verwinkelten Buchhandlungen, die Sie aus Harry Potter kennen. Die Datenbank, die Sie über Mendeley durchsuchen können, enthält dabei knapp 70 Millionen Einträge und ist auf einen starken Community-Charakter ausgelegt. Dies ermöglicht Ihnen nicht nur, Arbeitsgruppen zu bilden und Quellen auszutauschen, sondern gibt Ihnen auch die Möglichkeit, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt zu diskutieren. Dokumente können mit Notizen versehen und einzelne Aussagen markiert werden, die Speicherung erfolgt dabei komfortabel direkt in der Cloud, sodass Sie von überall aus auf Ihre Datenbanken zugreifen können. Das Plug-in für beispielsweise Word unterstützt Sie dabei, automatisierte Referenzen auszuwerfen und Literaturverzeichnisse anzulegen.

Zotero

Zotero: Mr. Plain unter den Zitationsprogrammen 

Zotero ist die kostenfreie Alternative zu den anderen Zitationsprogrammen. Möglich ist eine Sammlung von Literaturquellen und die Strukturierung nach z. B. Kategorien oder Schlagwörtern, um den Überblick zu behalten. Eine Recherche von Quellen ist über das Programm selbst nicht möglich, Quellen können nach der Recherche jedoch problemlos in die Datenbank eingepflegt werden, sodass von dort aus mit ihnen gearbeitet werden kann. Auch der Auswurf automatisierter Quellenangaben ist über ein Plug-in entspannt möglich. Notizen und Anmerkungen können hier jedoch nicht hinterlassen werden, Gliederungen sind ebenfalls nicht möglich: Zotero ist die schlanke Variante und vor allem für kleinere Literatursammlungen geeignet.

Zitatgenerator

ACAD WRITE Zitatgenerator

Das Erstellen Ihres Literaturverzeichnisses in drei einfachen Schritten:

  1. Wählen Sie die Zitierweise aus. Der ACAD WRITE Zitatgenerator unterstützt die Harvard-Zitierweise (Anglia 2008), den Chicago-Zitierstil (15. Auflage, Microsoft-Word-Standard), IEEE 2006 und die 5. sowie 6. Auflage von APA.
  2. Wählen Sie aus, ob Sie ein Buch, ein Kapitel, eine Website oder einen wissenschaftlichen Artikel zitieren möchten.
  3. Füllen Sie die entsprechenden Felder aus und klicken Sie auf den Button „Zitat generieren“. Schon erscheinen in der linken Spalte automatisch die korrekten Angaben zum Kennzeichnen von Zitaten im Text und der richtig formatierte Eintrag für Ihr Literaturverzeichnis.

Tipp: Wenn Sie zum Verwalten Ihrer Quellverweise und Zitate ein Programm wie BibTex, RefMan oder EndNote verwenden, können Sie ganz einfach .txt-, .ris- oder .enw-Dateien hochladen und der ACAD WRITE Zitatgenerator erstellt für Sie die Zitate und Literatureinträge im gewünschten Zitierstil. Zusätzlich können Sie BibTex-Einträge manuell zur Liste hinzufügen.

Zitatgenerator

Welche Vorteile bietet Ihnen ein Zitationsprogramm für eine wissenschaftliche Arbeit?

Funktionen, die jedes der vorgestellten Zitierprogramme umfasst, sind die folgenden:

  • Archivierung: Referenzen werden anhand bibliografischer Daten in dem jeweiligen Programm archiviert.
  • Suchen und Strukturieren: Über die Verwaltung der eingepflegten Referenzen ist ein Suchen über Suchwörter oder ein Strukturieren über das Anlegen von Ordnern problemlos möglich.
  • Import und Export: Die Bibliotheken, die Sie anlegen, können entspannt in andere Bibliotheken bzw. aus anderen Bibliotheken übertragen werden.
  • Bibliografische Einträge: Durch das saubere Anlegen der Referenzen ist es möglich, beispielsweise über ein im Textverarbeitungsprogramm installiertes Plug-in, automatisierte Quellenangaben auszuwerfen, die dem jeweils angegebenen Zitierstil entsprechen.

Zitationsprogramme bieten Ihnen in Bezug auf das wissenschaftliche Arbeiten also vor allem Vorteile im Hinblick darauf, unterschiedliche Quellen strukturiert aufzuarbeiten und übersichtlich abzuspeichern. Je nach Programm haben Sie zusätzlich den Vorteil einer Cloud-Speicherung, sodass Sie auch von anderen Geräten aus problemlos auf Ihre angelegten Notizen und Arbeitsstände zugreifen können. Vorteilhaft kann ein Zitationsprogramm vor allem auch dann sein, wenn Sie forschend tätig sind, vermehrt Arbeiten schreiben oder Artikel publizieren und sich dabei im immer gleichen Forschungsfeld bewegen, sodass Sie auf stets ähnliche Quellen zurückgreifen, wenn Sie einen Text schreiben.

 

Welche Nachteile bedeutet ein Zitationsprogramm für eine wissenschaftliche Arbeit?

Grundsätzlich sollten Sie sich immer überlegen, für welche Arbeit Sie ein Zitationsprogramm verwenden. Wenn es sich um eine zehnseitige kleine Hausarbeit handelt, ist die Verwendung eines Zitationsprogrammes häufig mehr Arbeit, als Sie ohne die Verwendung hätten. Insbesondere dann, wenn es sich um literaturträchtige Arbeiten handelt, denen eine umfangreiche Recherche vorausgeht, bietet sich die Verwendung eines Zitationsprogrammes für die wissenschaftliche Arbeit jedoch an. Die Aufarbeitung und Pflege der Dokumente bzw. Datenbanken kann viel Zeit in Anspruch nehmen, was bei der Planung und Verwendung entsprechend berücksichtigt werden muss.

 

Wann bietet es sich an, ein Zitationsprogramm zu nutzen?

Die Verwendung eines Zitationsprogrammes für die wissenschaftliche Arbeit bietet sich dann an, wenn Sie viele oder umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten schreiben. Insbesondere dann, wenn Sie vermehrt mit denselben Quellen arbeiten und sich einem Forschungszweig verschrieben haben, kann die Verwendung eines Zitationsprogrammes Sie dabei unterstützen, den Überblick zu behalten, und ermöglicht weiterhin über das Anlegen von Notizen und Kategorien eine stetige Nachvollziehbarkeit Ihrer Gedanken. Entdecken Sie beispielsweise methodische Schwächen in einem Paper, können Sie sich diese als Notiz hinterlegen, sodass Sie bei der Zitation des Papers direkt wissen, dass Sie auf eben diese Limitationen hinweisen sollten, um die Ergebnisse des jeweiligen Papers entsprechend darstellen zu können, ohne dabei den Kontext zu verzerren.

Vergleich

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile der Zitationsprogramme

Zitierstile Kosten* Vorteile Nachteile
Citavi 7.500 119 Euro** Viele Zusatzfunktionen, die bei der Bearbeitung einer Arbeit unterstützen. Vergleichsweise hohe Einarbeitungszeit + Pflege notwendig.
EndNote 2.800 110 Euro Knapp 70 Millionen Quellen in den Datenbanken. Hohe Einarbeitungszeit, wenig intuitiv.
Mendeley 7.000*** 0 Euro**** Anlegen umfangreicher Datenbanken + Community-Zugang. Für kleinere Arbeiten ungeeignet.
Zotero 8.000 0 Euro Schlanke Variante ohne viel Schnickschnack, einfache Einarbeitung. Eher für kleinere Literatursammlungen geeignet.
Zitatgenerator Die 5 gängigsten 0 Euro Schlanke und ohne viel Schnickschnack, einfache Einarbeitung. Eher für kleinere Literatursammlungen geeignet.

* Die Kosten beziehen sich hier stets auf die Studierendenlizenzen.
** Für viele Studierende ist die Lizenz kostenfrei über die Universität zu bekommen.
*** Die vorhandenen Zitierstile können alle händisch umprogrammiert werden.
**** Für bis zu 2 GB. 4,99 Euro monatlich für bis zu 5 GB. 14,99 Euro monatlich für unbegrenzte Speicherkapazitäten.